Eurokrise,
Fiskalpakt und Rettungsschirm. Das macht
eher trübe Stimmung. Europa und die Europäische Union sind momentan
Dauergast auf den Titelblättern sämtlicher Zeitungen. Leider aber
mit weniger erfreulichen Themen.
Europa – groß,
bunt, vielfältig? Stimmt, das gibt es auch
noch. Wo? Tja dafür muss man nicht mal weit reisen. Gleich hier in
Bremen gibt es spannende Projekte. Doch wann fing das eigentlich
alles an mit Europa in Bremen?
Bei einem Blick in
die Vergangenheit stellt man fest, dass Bremen schon immer eine sehr
weltoffene Stadt war. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts trat die
Stadt der Hanse bei. Das Handelsbündnis mit anderen Ländern wurde
immer weiter ausgebaut und ab dem 18. Jahrhundert pflegte Bremen
bereits transatlantische Beziehungen zu den USA. Nachdem sich die
Europäische Union aus den drei Gemeinschaften EGKS (Europäische
Gemeinschaft für Kohle und Stahl),
EWG (Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft) und
Euratom (Europäische
Atomgemeinschaft) gründete,
hatte auch Bremen 1987 eine Vertretung in Brüssel. Seit 2007 gibt es
in der Stadt den Europapunkt als Informations- und Anlaufstelle für
Bürger und Politiker. Dort kann man sich beispielsweise auch über
die vielen Förderprojekte der EU in Bremen informieren. Finanziert
werden diese durch sogenannte Sozial-, Regional- und Strukturfonds.
Das bedeutet
konkret, dass viele Institutionen, Vereine und Unternehmen mit
EU-Geldern bezahlt werden. Ein Beispiel ist hier die
Stadtteilinitiative Neustadt. Mit Geld aus dem Strukturfonds,
insgesamt 160.000 Euro, soll dieses Projekts die lokale Wirtschaft
fördern. Auch die Stärkung des inneren Zusammenhalts des Stadtteils
wird so gewährleistet. Das Stadtteilmanagement organisiert vier
jahreszeitgebundene Events, die alle in der Neustadt stattfinden.
Neben einer Schnitzeljagd im Frühjahr „Neustadt bewegt Dich“ und
dem Musik-Festival „Summer Sounds“ in den Wallanlagen gibt es im
Herbst noch das „Piepe-Leuchten“ mit Laternenlauf und den
„Neustädter Adventskalender“ im Dezember.
Aber gibt’s Europa
auch zum anfassen? Klar. Oberhalb der Weser
liegt die Bremer Schlachte. Mit rund 900.000 Euro wurde der obere
Teil der Schlachte zwischen Fangturm und Diepenau umgestaltet. Bis
2013 sollen die Renovierungen noch andauern. Zentrales
Schlüsselprojekt der kommenden Jahre ist die Umsetzung des
Medienquartiers im Stephaniviertel. Durch die Ansiedlung von Radio
Bremen und der Volkshochschule bietet sich die Chance zu einer seit
Langem gewünschten Aufwertung des gesamten Quartiers. Das Ziel,
Bremen als Stadt am Fluss zu etablieren, ist durch die Neugestaltung
dieses Bereichs sowie der Uferpromenade nahe der Altstadt erfolgreich
realisiert worden. Ein positiver Nebeneffekt: Durch die öffentlichen
Investitionen zogen viele private Unternehmer nach. So wurde dank der
gastronomischen Entwicklung das Weserufer zu einem attraktiven
Aufenthaltsort.
Der Aspekt der
Wirtschaftlichkeit spielt auch bei dem nächsten Projekt eine große
Rolle. Das Institut für Raumfahrtsysteme schafft
neue Arbeitsplätze für Forscher. Aber auch die Raumfahrtindustrie
und ihre Folgemärkten, die sich auf Raumfahrttechnologien und
dadurch ermöglichte Anwendungen stützen profitieren von dem 2007
neu gegründeten Institut. Um in der internationalen Konkurrenz
bestehen zu können, ist ein herausragendes wissenschaftliches Umfeld
unbedingt erforderlich. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie
(EADS Astrium) und anderen Forschungseinrichtungen in Bremen (z.B.
Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz) und
weltweit wird das Institut komplexe Raumfahrtsysteme und
Missionsszenarien beispielsweise zum Mond entwerfen und in
wirtschaftlicher sowie gesellschaftspolitischer Hinsicht analysieren.
Mit 9,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung ist das Institut eines der größten geförderten
Projekte.
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