Mittwoch, 23. Mai 2012

Warum ist die Europäische Union entstanden - Tafelbild zum Kurzreferat

Von Paula Mittermayer und Miriam Kern




Die Idee einer staatenübergreifenden Gemeinschaft ist alt. Gelehrte, Schriftsteller, Philosophen, Juristen und Staatsmänner entwarfen bereits seit dem 14. Jahrhundert Pläne für einen Zusammenschluss der europäischen Staaten.1 Kriege untereinander sollten verhindert, Feinde von außen gemeinsam abgewehrt werden. Heute ist diese Wunschvorstellung zur Realität geworden. Doch bis dahin war es ein langer und holpriger Weg.

Erste Schritte in Richtung eines vereinten Europas wurden 1922 mit der Gründung der Paneuropa-Union unternommen. Diese Vereinigung blieb allerdings wegen Aufkommens des Nationalsozialismus zunächst erfolglos.2

Erst unter den Eindrücken des 2. Weltkrieges sollte eine weitreichende Einigung erzielt werden. Um den jungen Frieden zu bewahren und um eine gemeinsame Front gegen die Sowjetunion zu bieten, gründeten Westeuropäische Staaten 1949 den Europarat3. Die Idee wurde bereits drei Jahre zuvor von dem damaligen britischen Oppositionsführer Winston Churchill in der Züricher Rede geäußert4 und anschließend durch die USA vorangetrieben.

Am 9. Mai 1950 legte der französische Außenminister Robert Schumann einen Plan vor, der, inspiriert von Jean Monnet, eine noch engere Zusammenarbeit der verschiedenen Staaten ermöglichen sollte. Auf Grundlage dieses sogenannten Schumann-Plans vereinbarten Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich Luxemburg und die Niederlande ihre Kohle- und Stahlindustrie unter eine Gemeinsame Verwaltung zu stellen und gründeten die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (kurz: EGKS oder auch Montanunion).5 Zum einen sollte verhindert werden, dass die Industrien erneut zu Kriegszwecken gegeneinander eingesetzt werden, zum anderen sollte die Produktion angekurbelt und dadurch die Lebensstandards der Mitgliedsstaaten erhöht werden.6





1967 wurden die Organe der drei Europäischen Organisationen mittels des sogenannten Fusionsvertrags zur Europäischen Gemeinschaft vereinigt. Seitdem gibt es eine gemeinsame Kommission sowie einen gemeinsamen Rat.81967 wurden die Organe der drei Europäischen Organisationen mittels des sogenannten Fusionsvertrags zur Europäischen Gemeinschaft vereinigt. Seitdem gibt es eine gemeinsame Kommission sowie einen gemeinsamen Rat.8



Die EGKS war derartig erfolgreich, dass ihre sechs Gründungsmitglieder sich nach wenigen Jahren darauf einigten, weiterer Bereiche ihrer Wirtschaft zu integrieren. Im Jahr 1957 unterzeichneten sie die Römischen Verträge und gründeten damit die Europäische Atomgemeinschaft (kurz: EURATOM) und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (kurz: EWG). Ziel der Mitgliedstaaten war es, Handelshemmnissen zu beseitigen und einen "Gemeinsamen Markt" zu bilden.7

Weiter vorangetrieben wird die Zusammenarbeit der Staaten mit der Unterzeichnung des Vertrags über die Europäische Union (auch: Vertrag von Maastricht) am 7. Februar 1992. Dieser gilt als „ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der EU“.9 Es werden Vorschriften zur gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres festgelegt. Mit der Europäischen Gemeinschaft werden sie als die „drei Säulen“10 unter dem Dach der Europäischen Union bezeichnet, die nun offiziell gegründet ist.11
Nach zahlreichen Beitritten während ihres Bestehens zählt die EU bis heute 27 Mitgliedstaaten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.

1vgl. Clemens, Prof. Dr. Gabriele (o.A.): Idee Europa. In: www.hamburgkg.polemb.net, http://www.hamburgkg.polemb.net/files/Clemens.pdf (27.05.2012)
2vgl. o.A.: Die Paneuropa-Union: Die älteste europäische Einigungsbewegung. In: http://www.paneuropa.org/, http://de.paneuropa.org/index.php/pan/geschichte (27.05.2012)
3Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlanden, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich
4vgl. Giar, Johannes (o.A.): Winston Churchill und Europa. In: http://www.uni-giessen.de, http://www.uni-giessen.de/cms/kultur/universum/geschichte/phaenomen-europa/winston-churchill
5vgl. o.A.: Ein friedliches Europa – die Anfänge der Zusammenarbeit. In: europa.eu, http://europa.eu/about-eu/eu-history/1945-1959/index_de.htm (27.05.2012)
6vgl. o.A.: Mont?nunion. In: www.wissen.de, http://www.wissen.de/lexikon/montanunion (27.05.2012)
7vgl. o.A.: Ein friedliches Europa – die Anfänge der Zusammenarbeit. In: europa.eu, http://europa.eu/about-eu/eu-history/1945-1959/index_de.htm (27.05.2012)
8vgl. o.A.: EU-Verträge. In: europa.eu, http://europa.eu/about-eu/basic-information/decision-making/treaties/index_de.htm (27.05.2012)
9o.A.: Ein Europa ohne Grenzen. In: europa.eu, http://europa.eu/about-eu/eu-history/1990-1999/index_de.htm (27.05.2012)
10mit dem 'Vertrag von Lissabon', der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat, wurde der 'Vertrag über die Europäische Union' reformiert und die bisherige Säulenstruktur wieder aufgehoben
11vgl. o.A.: Die drei Säulen der EU werden aufgelöst. In: europaimunterricht.de, http://www.europaimunterricht.de/europa_wissen_eu_drei_saeulen.html (27.05.2012)




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